KI im Personaleinsatz
Aus der Projektdarstellung eines Unternehmens:
Ohne die Mitarbeiter undenkbar. Es versteht sich von selbst, dass der Wandel nicht ohne die Mitarbeitenden getragen werden kann. Deshalb wird die Belegschaft von Anfang an ein wichtiger Schwerpunkt in der Transformation zur Smart Factory. Technologien werden in erster Linie eingeführt, um ihre Arbeitsprozesse zu unterstützen und zu erleichtern.
Genauso wichtig ist es, die Mitarbeitenden aktiv mit einzubeziehen, wenn es darum geht, den weiteren Weg zu gestalten. Alle sind dazu eingeladen, Ideen einzubringen. Nur durch diesen holistischen Ansatz kann die Smart Factory langfristig erfolgreich sein. So kann sich nicht nur zeigen, wohin die Digitalisierung führt, sondern auch, was Mitarbeitereinbindung und -förderung bewirken können.
👥 In der Projektbeschreibung werden die Leistungsmerkmale der eingesetzten KI-Software wie folgt beschrieben:
Wie das Unternehmen Mitarbeitende mithilfe von KI steuert:
Leistungsüberwachung in Echtzeit
Jeder Mitarbeitende ist mit einem individuellen Produktionskonto im digitalen System verknüpft.
Produktionsdaten wie:
- Geschwindigkeit,
- Genauigkeit,
- Fehlerhäufigkeit
werden live erfasst und analysiert.
KI-Modul Performance
Performance erkennt Leistungsmuster und Abweichungen. Wenn z. B. ein Mitarbeitender über mehrere Tage unterdurchschnittlich arbeitet, gibt die KI automatisch Empfehlungen:
- Zusätzliche Schulung,
- Versetzung an eine geeignetere Station,
- Coaching durch Supervisoren.
Ziel: Menschliche Aufsicht ergänzen, nicht ersetzen.
Personalisierte Schulung & Feedback
Auf Basis der KI-Daten werden Mitarbeitende in Gruppen eingeteilt:
- Hochleistungsträger,
- Coaching-Kandidaten,
- Neu-Eingestiegene.
Schulungsinhalte werden automatisch angepasst, um gezielt Schwächen zu verbessern.
Prädiktive Analysen (Predictive HR)
Die KI erkennt z. B. anhand von Datenmustern:
- Burnout-Risiken,
- Fluktuationswahrscheinlichkeit,
- Teamdynamiken.
Führungskräfte erhalten Hinweise, bevor es zu Kündigungen oder Konflikten kommt.
Der Mensch bleibt entscheidend
Trotz der starken KI-Integration:
- Entscheidungen zu Disziplinarmaßnahmen, Beförderungen etc. werden nicht automatisiert getroffen, sondern von Menschen validiert.
- Die KI liefert Entscheidungsgrundlagen, keine finalen Urteile.
Auffallend ist die deutliche Erwähnung, dass immer der Mensch das letzte Wort habe. Was fehlt, ist die Kontrollmöglickeit für die Einhaltung einer solchen Zusage. Jedoch unverkennbar ist der Produktivitätsvorteil für die Personalmitarbeitenden. Warum sollten sie sich die zusätzliche Arbeit einer Supervision der Entscheidungsvorschläge machen, zumal da es in der Beschreibung nicht heißt, dass Personalentscheidungen von Menschen getroffen, sondern nur noch validiert werden. Schließlich stammen die Empfehlungen von einer Künstlichen Intelligenz.
Bei genauerem Hinsehen: Wirklich nichts Neues, alle gepriesenen KI-Leistungen gab es auch ohne KI, Rückfall in die Blütezeit des Performance Management einschleßlich der Einsortierung der Beschäftigten in die Kästchen der Leistungsbewertung, moderne Käfighaltung. Eine Schande für die Technik: Statt den Menschen brauchbare Instrumente an die Hand zu geben, damit sie ihre Arbeit besser machen können, werden sie nach klassischer Manier überwacht, noch gründlicher und lückenloser als bisher möglich. Unternehmenskultur von vorgestern verträgt sich schlecht mit Technik von morgen.
Sicher eine Herausforderung sowohl für die Personalleitung als auch für die Arbeitnehmervertretung.