SAP: Kotau vor Trump
SAP hat seine Frauenquote abgeschafft, ganz still (versteckt hinter der Paywall des Handelsblatts) und überraschend, sozusagen über Nacht, aber dafür weltweit. 40 Prozent Frauen sollten es auf allen Führungsebenen sein, im Vorstand waren es schon immerhin 36 Prozent. Warum nicht einfach Klappe halten?
Dabei hat Donald Trump bestimmt nicht bei Vorstandschef Christian Klein angerufen, um ihm zu sagen, er soll das Frauen-Gedöns abschaffen, nicht wie bei Apples Tim Cook, dem so nebenbei verklart wurde, er soll seinen Plan für die iPhones in Indien mal vergessen und die Dinger gefälligst in den USA bauen.
Warum dann dieser Kotau ohne Not? Der Nachrichtendienst basicThinking orakelt:
„Vielmehr macht Unternehmenschef Christian Klein einen Kniefall vor US-Präsident Donald Trump. Ein Rückschritt, der zeigt, wie schnell man seine eigenen Prinzipien über den Haufen werfen kann – und Glaubwürdigkeit verspielt“.
Dem ist wenig hinzuzufügen.
Klein mit seiner SAP darf sich damit trösten, sich in bester Gesellschaft zu befinden. Die Granden der HighTech-Giganten haben es ihm gleich getan: Jeff Bezos von Amazon, Marc Zuckerberg von Meta, Googles Sundar Pichai und natürlich der unvermeidliche Elon Musk. Sie standen brav bei Trumps
Amtseinführung hinter ihm, Eintrittsgeld eine Mio Dollar. Das hat Microsoft - dem Vernehmen nach - auch bezahlt, aber Chef Satya Nadella war nicht dabei, chapeau! Apple als einzige der BigTechs hat immerhin sein Diversity-Programm (noch) nicht gestrichen bzw. „angepasst“ (Stand Ende Mai 2025).
Und uns bleibt die Sehnsucht nach Menschen mit Charakter und wenigstens ein bisschen Mut.
P.S. Vorsichtshalber sollte ich mir den Kommentar von basicThinking zu dem zitierten Artikel auch zu eigen machen:
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