Forschungsprojekte bis 1980

Die Projekte, an denen ich in den 1970er Jahren beteiligt war, berühren großenteils einen Mix aus sozialwissenschaftlichen und technischen Fragestellungen:
  • (1971)Arbeitsgruppe Wissenschaftsforschung Freie Universität  Berlin
  • (1974) Leitlinien für Großforschungseinrichtungen Erfahrungsbericht über die Umsetzung im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung und Technologie (BMFT)
  • (1976) Karl Schmitz, Rainer Riehle, Claus Koch, Wolf Dieter Narr, Ulrich Albrecht:
    Der Staat und die Steuerung der Wissenschaft, Analyse der Forschungs- und Technologiepolitik der Bundesregierung, im Auftrag der Kommission für Wirtschaftlichen und Sozialen Wandel (KoWiSoWa), Link: Buch und Inhaltsverzeichnis
  • (1976) Zeitvertragsumfrage im Auftrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
  • (1978) Staatliche Forschungsförderung am Beispiel der Medizinforschung und der Betriebswissenschaften, gefördert durch das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT)
  • (1979) Rationalisierung und gewerkschaftliche Gegenwehr, gefördert durch die Hans Böckler-Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes im Auftrag der IG Metall und der IG Chemie Papier Keramik
  • (1980) Zwischenbilanz des Aktionsprogramms Forschung zur Humanisierung des Arbeitslebens, Teil bericht Statistische Analyse des Gesamtprogramms - Abbau von Belastungen und Verbesserung der Arbeitsqualität.

Schon damals war der Trend erkennbar, dass man im Finanzierungsantrag weniger die Fragestellung, sondern das erwartete Ergebnis darstellen musste. Wenn der Abschlussbericht 300 Seiten umfasste, durfte der Antrag auf Förderung gerne auch 100 Seiten dick sein. Wenn man von solcherart Forschung leben musste, war man arm dran, denn mindestens ein Drittel der gesamten Arbeitszeit entfiel auf die Antragsstellung für ein Folgeprojekt.

Erschwert wurde diese Art von Überlebensstrategie auch dadurch, dass mein Kollege und ich sich immer eine Institution, ein Universitätsinstitut oder eine andere Forschungseinrichtung, suchen mussten, um eine einmal gefasste Idee weiterverfolgen zu können. Free spirits immer an der Kandarre einer Institution.

Meine verspätete Meinung: Forschungsprojekte sollten aufgrund einer interessanten Fragestellung finanziert werden und nicht wegen vorweggenommener Ergebnisse (und sei es auch nur in Thesenform), die schnell in den Verdacht geraten, den Geldgebern gefallen zu müssen - ein Grundproblem der sog. Drittmittelforschung.

  Karl Schmitz • August 2025