Softwareergonomie:

Systemverfügbarkeit und Wartezeiten

In Umsetzung der Bildschirmarbeitsverordnung sind alle Bildschirmarbeitsplätze bezüglich der Ergonomie des Arbeitsplatzes und der Arbeitsplatzumgebung zu überprüfen. Dabei spielen Systemverfügbarkeit und Antwortzeiten eine wichtige Rolle.

Sie können den folgenden Test für Ihren Arbeitsplatz ausfüllen und anschließend auswerten.

1 Systemverfügbarkeit

Ausgesprochen lästig ist es, wenn das zentrale Computersystem nicht zur Verfügung steht, sei es, daß es abgeschaltet ist wegen Wartung, Releasewechsel, Datensicherung oder Störung. Bei einem gut geführten Rechentzentrum darf so etwas zumindest während der Rahmenarbeitszeit nicht vorkommen.

Gibt es längere Zeiten während der Kern- und Rahmenarbeitszeit (an Werktagen 6:00 bis 20:00 Uhr), während denen das System - aus egal welchen Gründen - nicht zur Verfügung steht ?

nein
bis zu einer halben Stunde pro Woche
bis zu einer Stunde pro Woche
bis zu einem halben Tag pro Woche
länger
2 Antwortzeiten

Antwortzeiten hängen stark von der Rechnerbelastung ab und sind zu Spitzenzeiten höher als zu anderen Zeiten. Ebenfalls hängen Antwortzeiten vom Umfang der Transaktionen ab. Sie sollten bei einfachen Transaktionen immer im Sekundenbereich liegen. Bei umfangreichen Transaktionen (z.B. längere ABAP-Programme bei SAP) sollte es stets möglich sein, diese Programme im Hintergrund ablaufen zu lassen, um "vorne" mit anderen Dingen arbeiten zu können.

Liegen in der normalen Arbeitszeit die Antwortzeiten bei einfachen Transaktionen (z.B. Durchführung einer Einzelbuchung) durchschnittlich im Bereich weniger Sekunden?

ja, immer
ja, aber nicht bei Spitzenbelastungen
oft im Bereich mehrerer Minuten
regelmäßig im Bereich von Minuten, manchmal auch bis zu einer Viertelstunde
öfter am Tag bis zu einer Viertelstunde oder auch länger
3 Extreme Wartezeiten

Jedes System ist hin und wieder gestört. Die Ursachen können sowohl bei der Anwendungssoftware als auch beim Netzwerk liegen. Sie sollten sich aber nach der Einführungszeit in engen Grenzen halten.

Kommt es häufiger vor, daß Antwortzeiten länger als 10 Minuten dauern?

nein, nie
höchstens einmal im Monat
etwa jede Woche einmal
öfter in der Woche
täglich
4 Systemabstürze Serversysteme

Instabile und nicht fehlerrobuste Systeme sind ärgerlich, Frustration ist ein Belastungsfaktor. Deshalb sollten Systemabstürze auf ein Minimum begrenzt sein. Es gibt "harmlose" Abstürze, die nur die Arbeitsstation betreffen, und nach Neustart sind alle Programme wieder verfügbar. Es gibt aber auch Abstürze der Hintergrundsysteme (Serverprogramme z.B. SAP oder PC-Netzwerk), in der Regel mit längeren Wartezeiten, bis das System wieder verfügbar ist. Wir konzentrieren uns zunächst auf diese Hintergrundsysteme.

Wie oft in der Woche stürzt Ihr System ab, so daß das PC-Netzwerk und/oder eines oder mehrere Ihrer wichtigen Anwendungsprogramme nicht mehr verfügbar sind?

 

so gut wie nie
höchstens einmal im Monat
bis zu einmal wöchentlich
mehrmals in der Woche
täglich
5 Wiederbelebungsdauer nach zentralen Abstürzen

Wenn Anwendungsprogramme oder PC-Netzwerk abstürzen, muß die Systemadministration tätig werden. Es dauert in der Regel einige Zeit, bis Ihr Arbeitssystem wieder verfügbar ist.

Wie lange müssen Sie in der Regel bzw. durchschnittlichnach einem Absturz zentraler Anwendungssysteme (z.B. SAP) oder Ihres PC-Netzwerks warten, bis Ihre Arbeitsstation wieder voll verfügbar ist?

Wenige Minuten oder noch kürzer
höchstens eine Viertelstunde
bis zu einer halben Stunde
ca. eine Stunde
stundenlang
6 Abstürze der PC-Arbeitsstation

Auch wenn Netzwerk und Anwendungsprogramme im Hintergrund nicht betroffen sind, ist der Absturz des Rechners, beispielsweise ausgelöst bei der Verknüpfung von Excel-Tabellen oder der Erstellung einer Powerpoint-Vorlage, eine lästige Angelegenheit. Solche Abstürze haben vielerlei kaum aufklärbare Gründe und hängen in der Regel von der zu hohen Komplexität der Systeme ab.

Wenn Sie täglich mit Ihrem Computer arbeiten, wie oft am Tag stürzt Ihr Computer durchschnittlich ab?

Wenn Sie teilzeitbeschäftigt sind oder nur zu bestimmten Zeiten mit Ihrem Computer arbeiten, so rechnen Sie die Absturzhäufigkeit einfach auf einen normalen Arbeitstag mit ständig computerunterstützter Arbeit um.

fast nie
einmal am Tag
ein paar Mal täglich
ca. jede Stunde
öfter
7 User Helpdesk Antwortzeiten bei technischen Problemen

Jede größere Firma hat einen Benutzerservice oder ein user helpdesk, mindestens aber eine Hotline. Da sind die Leute, an die man sich wendet, wenn man Hilfe braucht. Hier geht es um technische Probleme, nicht Dinge, die mit der Bedienung Ihrer Anwendungssoftware zu tun haben und in eine vernünftige Schulung gehören.

Wenn Sie sich bei Problemen mit Ihrem System an den Benutzerservice wenden, wie lange dauert es durchschnittlich, bis Sie Hilfe erhalten, die auch zur Lösung Ihres Problems führt?

bei kleinen Problemen sofort, aber immer weniger als eine Stunde
ca. eine Stunde
mehrere Stunden, aber noch am selben Tag
mehrere Tage
Es gibt keinen Benutzerservice
8 Schulung

Wer sein System und seine Software kennt, arbeitet stressfreier und weiß eher, wie man sich bei Problemen helfen kann. Unzureichende Schulung führt oft dazu, daß man sich die Dinge irgendwie selber beibringt, aber oft sehr umständlich arbeitet und viele Möglichkeiten der Software nicht nutzen kann, weil man sie nicht kennt. Deshalb gehört eine solide Schulung in jedes softwareergonomische Qualitätskonzept.

Sind Sie für den Umgang mit Ihrem Computersystem ausreichend geschult?

Ich kenne mich gut aus und fühle mich sicher.
Meine Schulung war im großen und ganzen OK.
Die Schulung war nur auf das Notwendigste beschränkt.
Das meiste habe ich mir selber beibringen müssen.
Bei uns gab es überhaupt keine Schulung.

Ergebnis:


Test Arbeitsplatzergonomie

Eine Anregung für die Umsetzung: Diesen Fragebogen kann man ins Intranet der Firma hängen, und jeder kann ihn ausfüllen. Man könnte bei der Auswertung das statistische Gesamtergebnis immer auf seinem aktuellen Stand anzeigen, vielleicht auch im Vergleich zu einer Auswertung aus dem letzten Jahr. So kann man checken, ob sich die Lage verbessert hat.